Und nackt stand er da in unserem Garten,
zitternd im Schnee das alljährliche Warten.
Trostlos und kahl mit verwitterter Rinde,
wiegte er sich nur ein wenig im Winde.
Dann kam der Frühling, und mit ihm das Leben,
es konnte auf Erden nichts schöneres geben,
als zu erleben, wie alles erblühte,
und wie unser Baum vor Lebenskraft sprühte.
Langsam glitt er in ein zartes Gewand,
grün war die Farbe, die ihm so gut stand.
Er reckte und streckte die lahmen Glieder,
eine Metamorphose wie jedes Jahr wieder.
Kurze Zeit später, da stand er schon kühn,
stolz und kräftig in sattem Grün
und wippte und tanzte fast so wie ein Kind
ganz übermütig im Sommerwind.
Sein dichtes Dach schützte uns vor dem Regen.
Eine Wohltat, sich in seinen Schatten zu legen.
Doch als wäre dies alles nicht längst schon genug,
schenkte er uns die Früchte, die lange er trug.
Zum Ende des Jahres, es war an der Zeit,
da wechselte er in sein goldenes Kleid.
Bald war es vorbei mit Sonne und Glück,
der Wind zog ihn aus, jeden Tag Stück für Stück.
Und nackt stand er da …
Zur Weihnachtszeit da lädt man gern
Verwandte ein, von nah und fern.
Man freut sich auf die Feiertage,
auf Essen und auf Saufgelage!
Von der Straße türwärts trabend,
kommen sie am Heilig Abend.
Mit roten Nasen, kalten Füßen,
lässt man sie uns nass begrüßen.
Es wird geküsst und fest gedrückt,
vor Freude ist man ganz verzückt.
Ohne langes Rumgeschwafel,
geht es an die Festtagstafel.
Der erste Wein wird eingeschenkt,
das erste Glas zum Mund gelenkt.
Fröhlich folgen zwei, drei, vier,
danach erstmal drei Flaschen Bier.
Die Vorsuppe wird aufgetragen,
bevor die Gliedmaßen versagen.
Es wird geschlürft und froh bekundet,
dass die Plörre köstlich mundet.
Kaum fertig, werden unverdrossen
leere Gläser nach gegossen,
Erwartungsvoll sieht man entgegen,
was als nächstes füllt die Mägen.
Es folgt die Gans auf großem Teller,
und weitere Flaschen aus dem Keller.
Langsam stellt sich hier die Frage:
“Reicht der Sprit für alle Tage?”
Kartoffeln, Knödel, roter Kohl.
sorgen für des Gastes Wohl.
Zu guter Letzt noch ein Dessert,
danach kann wirklich keiner mehr.
Es kommt die Flasche mit dem Keiler,
denn jetzt braucht man ‘nen Verteiler.
Dies Getränk wird sehr schnell knapper,
drum wechselt man zum guten Grappa.
Langsam rebelliert der Magen,
wie immer an den Weihnachtstagen.
Es grummelt, brummelt, hier und da,
nimmt man ein paar Gase wahr.
Begeistert trifft die ganze Sippe,
im Garten sich auf eine Kippe.
Hier wird fröhlich flatulliert und
über Fitness diskutiert.
Jetzt ist gutes Timing wichtig,
der süße Teller kommt grad richtig,
Kekse, Nüsse, Schokolade,
sind schnell alle, das ist schade.
Man wankt ins Bett und schläft beschissen,
die ganze Nacht rülpst man ins Kissen.
Das Schlimmste ist, vor lauter Fressen,
hat die Bescherung man vergessen!
Frohe Weihnachten!!!
Der Frühling ruft: Komm raus zum Spielen!
Darfst Dich wie neugeboren fühlen.
Wärm Dich an meinen Sonnenstrahlen,
die Dir Sommersprossen malen!
Genieß die Stimmung, laue Lüfte,
Vogelsang und Blütendüfte,
das Summen der Insektenscharen,
die Flugkünste Dir offenbaren.
Es tut Dir gut mal loszulassen,
mit allen Sinnen zu erfassen,
wie das Leben jetzt pulsiert
und was um Dich herum passiert.
Sei freisinnig, lass Dich verführen,
den Atem der Natur zu spüren.
Das tut dem Wohlbefinden gut
und spendet neuen Lebensmut.